Rennbericht zum 4. Lauf der EST 2022 in Juvaincourt vom 03.09 – 04.09.2022

Nach sechswöchiger Sommerpause heißt es endlich wieder Start frei für den Rennzirkus der Scooter und PitBikes der EST-Meisterschaften. Dieses Mal gastierte die EST in Juvaincourt – Frankreich. Die Strecke mit einer Länge von 1,3km ist besonders schnell und anspruchsvoll und bei vielen Fahrern beliebt. Und so machten sich mehr als 100 Starter auf den Weg nach Frankreich. Mit Blick auf die Meisterschaft hieß es nun den Angriffsmodus einzulegen, um wertvolle Punkte für die Endwertung einzufahren.

Einen großen Dämpfer gab es beim Wetter am Samstag. Nachdem schon erste Schauer am Freitag über die Strecke fegten, blieb der Samstag bis zum Nachmittag komplett verregnet. Keine guten Aussichten auf gute Rundenzeiten. Echte Motorsportler kann sowas nicht aus der Bahn werfen. Trotz der widrigen Bedingungen ging es darum, einen guten Startplatz im vorderen Feld herauszufahren.

Die Ergebnisse des Wochenendes nach Klassen:

Klasse 1 – Rookies by Scooter-Attack:

Hoher Anspannung zu Beginn des Starts der Rookies. Hüskes auf ungewohntem drittem Platz, machte schon beim Warm-Up deutlich, dass er ganz noch vorne wollte. Didwissus auf Pole wollte dies genauso verhindern wie Urban und Winterscheidt. Startsieger war Didwissus. Hüskes kämpfte sich direkt auf Platz 2 vor und setzte sofort zum Angriff auf Didwissus an. Mit viel Leistungsüberschuss gelang ihm dies souverän in Runde 2. Winterscheidt versuchte dranzubleiben, war aber leistungsmäßig unterlegen. Didwissus wurde durch das Feld durchgereicht. Der Kampf um Platz 3 wurde zwischen Klas und Groß ausgemacht. In Runde 8 musste Winterscheidt mit technischem Defekt aufgeben. Damit lag Groß auf Platz 2 vor dem souverän davon fahrenden Hüskes. Hüskes siegte souverän vor einem starken Gross gefolgt von Klas.

Im zweiten Rennen setzte sich Hüskes wieder an die Spitze des Felds. Urban folgte ihm mit kleinem Abstand, versuchte aber mitzuhaltenn. Der Abstand von Groß zu Urban war schon deutlich größer. Groß musste jedoch auch nach hinten aufpassen, da dort Ebeling und Piekatz auf Ihre Chance lauerten. Während dessen sicherte Hüskes souverän seinen Vorsprung vor Urban. Die nächste Challenge lag im Überrunden der Letztplatzierten. Hüskes und Urban machten das tadellos. Groß hatte deutlich mehr Probleme und musste Ebeling auf Platz 3 vorbeiziehen lassen. Dessen Scooter ging immer besser. Ebeling brannte eine Bestzeit nach der anderen in den Asphalt und schnappte sich noch Urban. Hüskes gewann souverän als Erster vor Ebeling und Urban.

Tageswertung Klasse 1 – Rookies by Scooter-Attack

1.#47Sascha Hüskes50 Pkt.
2.#265Patrick Ebeling33 Pkt.
3.#636René Groß31 Pkt.

Klasse 2 – SuperSport by Deutscher Bauservice

Drath ging vom Start an direkt an Apostel vorbei und führte die SuperSport an. Triebs kämpfte mit Apostel um den zweiten Platz. Mit Geschwindigkeitsüberschuss in Runde 5 auf der Start-Ziel gingen beide in die erste Kurve. Triebs verbremste sich leicht und musste Apostel ziehen lassen und wurde auch von De Wit kassiert. Triebs mit besserem Speed konterte sofort und konnte in der darauffolgenden Runde beide Fahrer wieder überholen. Drath schaffte es nicht seinen Vorsprung auszubauen. Triebs spürte, dass was ging und setze Drath unter Druck. Ein super spannenden Vierkampf setzte sich fort. De Wit konnte Apostel überholen und war schon im Windschatten von Triebs und Drath. Alle lauerten auf einen Fehler. Drath kämpfte wie ein Löwe. Doch Triebs hatte mehr Power und so passierte, was sich Rundenlang angedeutet hatte. Triebs zog innen an Drath vorbei. Der musste jetzt De Wit in Schach halten. De Wit fuhr klug und wartete auf seine Chance. De Wit kam besser aus der letzten Kurve vor Start und Ziel als Drath. Reifen an Reifen ging es in die erste Kurve. De Wit innen hatte die Nase vorn und fuhr einen tollen zweiten Platz ein. Triebs an der Spitze holte wertvolle Meisterschaftspunkte und auf Platz drei kam Drath, der toll kämpfte, aber sich den beiden Kontrahenten ergeben lassen musste.

Das zweite Rennen führte Apostel an. Der konnte sich gleich einen gebührlichen Abstand vor Triebs und Drath herausfahren. Apostels Scooter baute jedoch deutlich ab im Vergleich zu Triebs und Drath. In Runde 7 gelang Triebs das Überholmanöver, jedoch sofort gegen gekonntert von Apostel. Eine Runde später musste dieser dann Triebs ziehen lassen und seinen zweiten Platz gegen Drath verteidigen. Im hitzigen Zweikampf ging es Kurve um Kurve. Apostel konnte den fehlenden Speed durch eine gute fahrerische Leistung ausgleichen. De Wit und Diabelez dahinter hatten keine Chance im Duell mitzumischen. Die Zweikämpfe setzten sich fort bis zum Sturz von De Wit in der dreizehnten Runde. Er stürzte schwer auf der Start-Ziel. Die Rennleitung brach daraufhin das Rennen mit der roten Flagge ab, um den Fahrer zu versorgen. Zu einem Neustart kam es nicht, da zum Zeitpunkt des Abbruchs die 75%-Distanzmarke erreicht wurde. Sieger wurde Triebs, vor Apostel und Drath.

Tageswertung Klasse 2 – SuperSport

1.#313Marcel Triebs50 Pkt.
2.#32Gabriel Apostel33 Pkt.
3.#93Dustin-Miles Drath32 Pkt.

Klasse 3 – Expert by Scooter-Attack

Mit 13 Startern ging ein hochdatiertes Fahrerfeld an den Start. Durch die verregnete Qualifikation war die Startaufstellung durcheinandergeraten. Vom Start weg markierte Schmitt seinen Anspruch. Und es sah bis zur Hälfte fast so aus, als könnte er dem Anspruch genügen. Der Vorsprung vor dem Verfolgerfeld mit Schnelle, Giannasi und Brüggeshemkee war schon recht groß. Das Feld ordnete sich im Laufe des Rennens. Monaya musste das Rennen frühzeitig aufgeben. Von hinten machte sich Andersen an die Aufholjagd. Dadurch, dass er keine Zeit in der Qualifikation gefahren ist, musste er von hinten starten. Man spürte förmlich den Druck, den er sich selber machte. Die ersten Runden wurde Andersen durch das Fahrerfeld stark aufgehalten. Ab Runde 8 ging es um den Kampf an die Spitze. Schmitts mühsam herausgefahreren Vorsprung schmilzte von Kurve zu Kurve. Seine Reifen bauten massiv ab. Dahinter bildete sich ein Dreikampf. Dann hieß es Atem anhalten in Runde Neun. Zu dritt ging es in die Kurve nach Start- und Ziel. Schnelle behauptete sich. Andersen bremste Giannasi aus. Schmitt an der Spitze bekam den Druck von Schnelle und Andersen zu spüren. Beide wurden immer schneller. Dreikampf zwischen Schmitt, Schnelle und Andersen war angesagt. Jede Runde nach Start-Ziel hieß es Atem anhalten. Es war null Luft zwischen den Reifen aller drei Fahrer. Schmitt konnte sich nicht mehr lange wehren und musste Andersen vorbeilassen. Der bekam einen zusätzlichen Speedschub und machte auch Schnelle Konkurrenz. Zwei Runde kämpfte er tapfer. Dann stach Andersen eiskalt zu. Nachdem Positionswechsel konnte Andersen den Vorsprung an der Spitze ausbauen. Schnelle versuchte noch eine Schippe drauf zu legen und zack, war es passiert. Er stürzte kurz vor Start und Ziel – konnte jedoch weiterfahren. Durch den Sturz musste sich Schnelle auf Platz 6 wieder einreihen. Super ärgerlich für Ihn nach einem tollen Rennen. Profiteur war Giannasi, der sich damit noch den dritten Platz hinter Schmitt und Andersen sichern konnte.

Das zweite Rennen begann mit einer Überraschung. Giannasi auf Platz 1 und dahinter machte sich gleich Lukas ans Werk, die Spitze zu erobern. Lukas hatte die Zeit zwischen den Rennen nochmal intensiv genutzt, um Leistung zu finden. Auf Platz 3 und 4 kämpfte Schmitt mit Andersen, der sich wieder nach vorne arbeiten musste. In Runde 8 kämpfte er sich auf Platz 3 vor. Schnelle konnte nicht an die Leistung vom ersten Rennen heranreichen und fuhrt auf Platz 5. Andersen machte in gewohnter Manier weiter und ging auch an Giannasi vorbei. Nun wurde Lukas ins Visier genommen, der knapp 2,5 Sekunden Vorsprung herausgefahren hatte. Der Vorsprung schmilzte schnell und es gab nur eine Richtung für Andersen – ganz nach vorne. Eine absolut phantastische Leistung, die der Däne ablieferte. Und damit war Andersen zum wiederholten Male Meister der European Scooter Trophy 2022 in der Expertklasse. Platz zwei ging an Lukas. Giannasi wurde Dritter.

Tageswertung Klasse 3 – Expert by Scooter-Attack

1.#335Stefan Andersen50 Pkt.
2.#111Andreas Lukas33 Pkt.
3.#33Carsten Schmitt33 Pkt.

Klasse 4 – Supramatic & BigBore

In der Klasse 4 gingen nur zwei Piloten an den Start. Kazillas und Monaya. Pechvogel Kazillas hatte technische Probleme im Vorstart und verpasste die Einführungsrunde und das Warm-Up. Damit hieß es für ihn hinter dem Feld hinterherfahren. Das nutze Monaya gleich aus und fuhr an der Spitze uneinholbar davon.

Das Monaya sich den Sieg im zweiten Rennen nehmen ließ, stand nicht zur Debatte und so fuhr dieser auch. Souverän und konkurrenzlos vorneweg vor Kazillas. Doch stürzen war keine Option für Monaya und so fuhr er souverän zu seinem zweiten Tagessieg in der Klasse 4.

Tageswertung Klasse 4 – Supramatic & BigBore

1.#12Stephane Monaya50 Pkt.
2.#191Georgios Kazilias40 Pkt.

Klasse 5 – PitBike Stock by Scooter-Attack

Das Startfeld der Pitbikes war sturzbedingt deutlich dezimiert. Nichtsdestotrotz ging es um wichtige Punkte für die Meisterschaft. Schweizer fuhr direkt an die Spitze und zeigte nochmal, warum er mit großem Vorsprung die EuropeanPitBikeTrophy anführt. Auf dem zweiten Platz setze sich Wolf vor Hartmann. Bei der Platzierung blieb es auch über die kommenden 15 Runden. So stand mit Schweizer, vor Wolf und Hartmann das erste Podest fest.

Das zweite Rennen begann wie das erste Rennen. Schweizer setze sich mit knapp 2 Runden besseren Rundenzeiten ab. Zweiter war Wolf vor Zanker. Ob der Vorsprung sportlich oder technisch war, sollte jedoch ein Fall für die technische Abnahme sein. Schweizer musste sein Fahrzeug nachdem Rennen einer Nachkontrolle unterziehen, um zu prüfen, ob es reglementkonform war. Unabhängig von der Situation gab es sportlich keine Änderungen an den Platzierung. Schweizer siegte vor Wolf und Hartmann. In der anschließenden technischen Kontrolle hieß es Entwarnung. Das Fahrzeug war regelkonform du der Sieg gebührte Schweizer für eine tolle fahrerische Leistung.

Tageswertung Klasse 5 – PitBike Stock by Scooter-Attack

1.#54Julian Schweizer50 Pkt.
2.#58Sebastian Wolf40 Pkt.
3.#89Benedikt Hartmann32 Pkt.

Klasse 6 – GP-Open

Die Rennen der GP-Open standen unter dem Zeichen der Neuauflage des Langstreckenrennens. Gras und Weißensee kämpften am Samstag um die Krone des 3h-Rennens. Dort hatte Weißensee viel Pech auf Grund des einsetzenden Regens. Die Ausgangssituation für die Sprintrennen war eine Andere. Bähr führte die Startaufstellung auf Pole an, vor Gras und Weißensee. Beim Start wurde die Ordnung gleich hergestellt. Gras war der Startsieger vor Weißensee. Beide Fahrer kämpften rundenlang eng an eng. Gras machte jedoch keinen Fehler und konnte am Ende Weißensee in Schach halten, der ein tolles Rennen fuhr. Dahinter kämpfte Bähr mit Schweizer. Es siegte Gras vor Weißensee. Schweizer fuhr Reifen an Reifen mit Bähr über die Ziellinie.

Im zweiten Rennen lautete das Duell Gras gegen Schweizer. Für Weißensee gab es dieses Mal keine Chance, um im Zweikampf mitzuwirken. Gras und Schweizer fuhren sehr konstante Zeiten. Gras lies jedoch nie einen Zweifel daran, dass Schweizer eine Chance hatte ihn zu überholen. Auf Platz vier lag van Hof und vor Bähr. Gras war am Ende der strahlende Tagessieger mit zwei souveränen ersten Plätzen.

Tageswertung Klasse 6 – GP-Open

1.#222Henning Gras50 Pkt.
2.#86Florian Schweizer33 Pkt.
3.#19Lars Weissensee33 Pkt.

Klasse 7 – Beginners

Bei den Beginners haben sich gleich mehrere Fahrer den Sieg vorgenommen. Illic schon erfolgsverwöhnt hatte dabei die besten Aussichten. Konkurrenz sollte er von Fischer bekommen, der zum allersten Mal ein offizielles Rennen bestritt. Vorne weg ging es zu erst für Illic und Gaidecke. Relativ schnell holte der schnelle Fischer auf und setze sich an die Spitze des Feldes. Weiland konnte der Spitze nicht folgen und fiel auf Platz 5 zurück.

Tageswertung Klasse 7 – Beginners

1.#22Dean Fischer50 Pkt.
2.#186Danny Illic20 Pkt.
3.#268Maik Gaidecka16 Pkt.

Klasse 8 Endurance & 9 Endurance Split

Zum Langstreckenrennen traten 10 Teams an. Bei den Teams waren die Gefühle in Anbetracht der Wetterprognose gemischt. Die Streckenbedingungen waren zum Start durch die Trockenheit gut. Doch die Aussichten für den Verlauf ließ Regen erahnen. So machten sich die Teams mit unterschiedlichen Abstimmungen an den Start. Der Regen ließ nicht lange auf sich warten und brachte das ganze Starterfeld durcheinander. Racefoxx auf Regenreifen hatte die besten Chancen auf einen Sieg. Durch einen schweren Sturz vor Start-Ziel musste das Team jedoch früh seine Ambitionen aufgeben. An der Spitze fighteten Xpear Factory und Blue Puma. Zur Mitte des Rennens trennten beide Teams nur 1 Runde. In Klasse 9 fuhr AK Racing RDN Racing mit deutlichem Abstand vor RND Racing Team. Die letzten 20 Minuten gings nochmal um Alles. Blue Puma vorne und Xpear Factory direkt dahinter. Der Vorsprung schmilzt Runde für Runde ab. Beide kämpften verbissen um den Platz an der Spitze. Weißensee musste Xpear nach einem Verschalter ziehen lassen. Doch der gab nicht auf und setze gleich zum Konter an. Erfolgreich. Und so wurden die letzten 10min extrem spannend in einem guten und turbulenten 3h-Rennen. Und damit die Dramatik noch getoppt wird, fing es 5min vor dem Ende mitten im Zweikampf an aus allen Eimern zu regnen. Die Piloten mussten Ihre Fahrzeuge förmlich durch die Kurven tragen. Gras für Xpear Factory blieb cool und zog gleich wieder an Blue Puma vorbei. Damit war die Vorentscheidung in einem tollen Finale gefallen.

Tageswertung Klasse 8 Endurance

1.#233AKA Racing RND Racing129 Runden
2.#265RND Racing121 Runden
3.#101Knieverdreht101 Runden

Tageswertung Klasse 9 Endurance Split

1.#222Xpear Factory148 Runden
2.#154Blue Puma148 Runden
3.#85Pazzi Racing128 Runden
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