Das Abschlussrennen der EST 2018 in Jüteborg

Für die European Scooter Trophy endete am 13.10 mit Sonnenschein und Temperaturen weit über 20 Grad eine großartige Saison 2018. Die perfekten Bedingungen für ein ereignisreiches Rennwochenende. Wir haben für euch die Ergebnisse und alle Highlights zusammengefasst.

Die Spannung war hoch, selbst in den letzten Rennen gab es noch einige Kämpfe um die vordersten Plätze. In Klasse 3 benötigte Patrick Borowski noch ein paar Punkte, um seinen Vorsprung in der Meisterschaftsklasse für den Titel zu sichern. Ähnliche Voraussetzungen gab es im Duell De Blase gegen Zehe, in den letzten beiden Rennen des Wochenendes. Das eigentliche Highlight fand jedoch in Klasse 2 statt. Dort fuhren Chris Falkowski und Mirko Schröder um die Meisterschaft. Mit nur neun Punkten Vorsprung startete Schröder in dieses Duell. Beide Fahrer galten als hoch motiviert und haben in den vergangenen Rennen immer die Zieldurchfahrt und Podiumsplatzierungen erreicht. Der drittplatzierte in dieser Klasse, Michael Freimüller, war da mit 90 Punkten weit abgeschlagen.

Da das letzte Rennen traditionell nur eine Tagesveranstaltung ist, gab es für die Fahrer nur ein Zeittraining zum Herausfahren der Bestzeiten. Dies waren die Ergebnisse:

Klasse 1: Rookies

  1. Denis D`Alessandro
  2. Stefan Durchner
  3. Julian Hasemann
  4. Lorenz De Wit
  5. Carsten Schmitt

Klasse 2: SuperSport + Klasse 4 Supramatic

  1. Mirko Schröder
  2. Chris Falkowski
  3. Philip Hasemann
  4. Gabriel Apostel
  5. Julian Beerhues

Klasse 3: Expert

  1. Patrick Borowski
  2. Marc Harder
  3. Andreas Lukas
  4. Kevin Pohl
  5. Nils Dersch

Klasse 7: PitBike + Kids-Klasse

  1. Ismail Arnaut
  2. Cüneyt Adanur
  3. Kenan Arnaut
  4. Nils Brzeski
  5. Josi Knop

Langstrecke:

  1. B2plastic
  2. Preußen Racing
  3. B.E.-Racing
  4. 2 RS Performance
  5. R.N.D.-Team 2

Die anschließenden Rennen boten viele Überraschungen für die Zuschauer.

Klasse 1: Rookies

In der 1. Klasse verlor D’Alessandro seine Poleposition direkt nach dem Start an Durchner, der sich sogleich vom Feld absetzte. Dort blieb es weiterhin spannend. Während Hasemann versuchte, sich gegen De Wit durchzusetzen, herrschte direkt dahinter ein weiterer Zweikampf zwischen Heckel und D’Alessandro. Die Gruppe verlor sich dann aber bei den anstehenden Überrundungen. In Runde 10 musste Heckel aufgeben und De Wit beendete aufgrund eines Sturzes das Rennen. Schließlich gelangten Durchner, Hasemann und D’Alessandro ins Ziel.

Im zweiten Rennen sah es für D’Alessandro zunächst besser aus. Sein Verfolger Durchner wartete jedoch nur auf einen guten Moment und nutzte die zweite Runde, um sich den ersten Platz zu sichern. In Runde 6 war dann Schluss für D’Alessandro und De Wit erkämpfte sich den Platz hinter Durchner. Auf Platz 3 landete Carsten Schmitt. Leider lief es für Hasemann und Heckel weniger gut. Beide stürzten in der vorletzten Runde und verloren damit ihre Plätze unter den ersten Fünf.

Klasse 2: SuperSport

In diesem Rennen war die Spannung besonders hoch. Bei den 23 Fahren waren noch alle Positionen offen. Um den ersten Platz in der Meisterschaft kämpften hier Schröder und Falkowski. Außerdem war die Drittplatzierung noch völlig offen.

Den Start konnte Schröder für sich gewinnen. Falkowski ließ seinem Konkurrenten jedoch keinen Meter Vorsprung. Rad an Rad fuhren die beiden Kurve um Kurve. Nie trennte sie mehr als eine Sekunde. Dieses Duell wurde von den Zuschauern mit Spannung verfolgt. In der dritten Runde gab es nach mehreren gescheiterten Angriffen endlich den Positionswechsel für Falkowski. Nun wurde der Jäger zum Gejagten. Obwohl Schröder eng an Falkowski hing, konnte er ihm seine Position nicht mehr streitig machen. Ähnlich aufregend war das Duell Hasemann gegen Beerhues, etwas weiter hinten im Feld. Erst in Runde 6 konnte Beerhues erfolgreich an Hasemann vorbeiziehen. Spannend blieb dieser Zweikampf bis zum Schluss. Beerhues konnte dabei seine Position erfolgreich verteidigen. Dahinter folgte der Gaststarter Fröde.

Nach diesem spannenden ersten Rennen trennten Schröder und Falkowski nur noch 4 Punkte. Jetzt war die Situation sehr einfach: Wer gewinnt, bekommt den Saisonpokal. Der Druck war Falkowski deutlich anzumerken. Bereits 20 Minuten vor Rennbeginn war er startklar. Eine weitere Verzögerung um 20 Minuten, wegen eines Unfalls in Klasse 1, hatte seine Nerven vermutlich zusätzlich aufgerieben.

Es sollte ein Finale werden, das seinem Namen gerecht wird.

Wieder schaffte es Schröder den Start für sich zu entscheiden und mit einem hauchdünnen Vorsprung in die erste Kurve zu fahren. Doch Falkowski war ihm auf den Versen und so jagten sich die beiden wieder Kurve um Kurve. Was für ein Spektakel für die Zuschauer, die mit angehaltenem Atem in jeder Kurve den großen Crash vermuteten. Beide Fahrer waren trotz ihres Ehrgeizes fair und nahmen Rücksicht aufeinander. Mehrmals waren beide gleichauf. Nur durch eine bessere Linie konnte Schröder Falkowski hinter sich lassen. Erst in Runde 12 bot sich die Gelegenheit für Falkowski fair und sicher an Schröder vorbeizuziehen.

Mit deutlich besserem Speed konnte der nun führende Falkowski sogleich einen Vorsprung herausfahren. Eigentlich war hier schon alles klar. Doch Schröder startete einen Angriff und fuhr dicht an Falkowski heran. Nun war sein Kämpfergeist geweckt. Das machte Falkowski nervös. Mit der Ziellinie im Blick passierte ihm das denkbar schlechteste. Am Kurvenausgang der vorletzten Kurve rutschte dem führenden Falkowski der Hinterreifen weg. Sein Sturz war unausweichlich. Schröder konnte nicht mehr rechtzeitig ausweichen und stürzte über seinen Konkurrenten und dessen Roller. Dabei flog er bis auf die Gegengerade. Was für ein Finale! Der Rennleiter konnte nur vom Schlimmsten ausgehen und brach das Rennen sofort ab. Zum Glück stand der Rettungswagen nur 10 Meter vom Unfallort entfernt und es konnte sofort Erste Hilfe geleistet werden. Nach schier endlosen Minuten der Behandlung wurde Entwarnung gegeben. Falkowski konnte, wenn auch nur humpelnd, selbstständig das Feld verlassen.

Gewertet wurde nun der Zieldurchlauf der 14. Runde. Das bedeutete den Sieg für Falkowski. Schröder, der das Ruder vielleicht noch hätte rumreißen können, freute sich dennoch für seinen Freund und Konkurrenten.

Klasse 4: Supramatic

In der Maxi Klasse verteidigte Henry Zehe souverän seinen Thron und fuhr zwei respektable Siege ein. Kurz vor Ende des Rennens musste Hasenberg seinen sicheren 2. Platz an Hartung abgeben. Im zweiten Rennen konnte sich dann Hartung auf dem 2. Platz vor De Blasi durchsetzen. Hasenberg trat zu diesem Rennen nicht mehr an.

Klasse 5: BigBore

Bickell war in dieser Klasse der einzige Starter. Er musste jedoch aus technischen Gründen bereits beim ersten Rennen das Handtuch werfen. Damit war das Wochenende für ihn beendet.

Klasse 3: Expert

In dieser Klasse bot sich ein weiteres spannendes Duell. Borowski konnte im ersten Rennen seine Poleposition sicherstellen und es sah ganz so aus, als würde er das Rennen als Sieger beenden. Sein Verfolger Herder klebte ihm jedoch dicht am Hinterrad, sodass Borowski sich keinen Vorsprung herausfahren konnte. In Runde 13 konnte Harder dann schließlich an seinem Konkurrenten vorbeiziehen. Jetzt konnte Harder seine wirkliche Geschwindigkeit zeigen. Sofort setzte er sich von seinem Verfolger ab. Hinter Borowski spekulierte Phol immer noch auf den zweiten Platz. Am Ende schaffte er es aber nicht, an seinem Vordermann vorbeizukommen.

Im zweiten Rennen zeiget sich die gleiche Rennsituation. Borowski auf Eins und dahinter Harder und Pohl. Schon früh konnte Pohl Harder überholen. Dieser startete sofort in einen erfolgreichen Gegenangriff. Nun hieß es für Harder, nur noch Borowski zu überholen. Mit einem Abstand von weniger als einer Sekunde lauerte der Verfolger darauf, sich den Platz an der Spitze zu sichern. Doch Borowski blieb cool und so musste Harder sich mit dem zweiten Platz vor Pohl zufriedengeben.

Klasse 7: PitBike

Ismail Arnaut, ein Fahrer, der diese Saison nur wenig auf dem Feld zu sehen war, startete direkt von der Poleposition. Dahinter folgte Nachwuchsbiker Kenan Arnaut. Dritter wurde Cüneyt Adanur. Das zweite Rennen musste Adanur nach einem Sturz zu Rennbeginn vorzeitig beenden. I. Arnaut hatte nun freie Fahrt. Er siegte vor seinem Verfolger K. Arnau und dem Drittplatzierten Brezski.

Langstrecke

Die Ergebnistabelle für die Langstrecke zeigt, aufgrund des neuen Reglements, ein etwas verzerrtes Bild des eigentlichen Rennens. Seit diesem Jahr gilt, das Teams mit mehren Fahrzeugen nur außerhalb der Wertung fahren können. Wäre dem nicht so, hätte Preußen-Racing das Rennen ganz klar für sich entschieden. Ähnliches galt für b.e.-Racing. Ein klarer Favorit war B2platics. Jedoch erschien das Team zu spät am Start und wurden dann auch noch während des Rennens von einem technischen Defekt heimgesucht. So konnte 2 RD Performance seinen ersten Sieg einfahren und sich über den Pokal in der Langstrecke in Jütebog freuen. Dahinter kamen die Teams Pumba und das R.N.D-Team 2.

Jetzt sind alle Pokale vergeben und es wird wehmütig auf die vergangene Saison geblickt. 2018 war ein Jahr mit vielen spannenden Zweikämpfen. Zudem wurde Fairness großgeschrieben und die Leistungen der Konkurrenten gewürdigt. Bei den Siegerehrungen kam es zu ganz besonderen Szenen. Alle Fahrer feierten die Sieger und Podiumsplatzierten. Höhepunkt der Siegerehrung war, als Schröder seinem verunglückten Rivalen Falkowski persönlich den Pokal überreichte. Die Szene löste ein Beben im Hangar aus und den Tränen der Rührung und Freude waren keine Grenzen gesetzt.

Den krönenden Abschluss bot eine  Party mit DJ und allen beteiligten am diesjährigen EST. Einige Termine für 2019 stehen bereits fest und wir werden euch natürlich auch nächstes Jahr auf unserem Blog von den spannenden Rennen berichten.

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