EUROPEAN SCOOTER TROPHY 2017 // SPA BELGIEN

Am Wochenende versammelten sich viele europäische Nationalitäten, um gemeinsam den dritten Wertungslauf zur European Scooter Trophy in SPA Francochamps auszutragen. Es war das erste gemeinsame Rennen der EST und der belgischen Meisterschaft.

Mit Spannung wurde erwartet, wie sich die zwei, zum Teil sehr unterschiedlichen Fahrerlager, zusammen organisieren lassen. Das Fazit vorweg: Alles hat reibungslos funktioniert. Obwohl sich manch ein Fahrer zunächst an die andere Struktur der Veranstaltung gewöhnen musste. In anderen EST Rennen finden am Samstag Freies- und Zeit-Training statt. In SPA war nun der Samstag nur für das freie Training reserviert und die eigentliche Veranstaltung begann erst mit dem Zeittraining für die Langstrecke ab 19:00. Zuvor bestand die Chance, nach Einstufung der persönlichen Schnelligkeit, zu trainieren. Logische Aufteilung hier: slow/medium/fast und Super Moto. Das Fahrerfeld am Samstag war, trotz der parallelen Moto GP TT in Assen, sehr gut gefüllt. Es kamen mehr als 100 Fahrer an den Start. Eine wirklich eine ganz besonders schöne Atmosphäre, unter der das freie Training in perfektem Sonnenschein durchgeführt wurde.

Die belgische Meisterschaft wird von 2race.be veranstaltet. Hier sind wesentlich mehr GP´s und Pocket-Bike`s unterwegs. Bei der EST ist hingegen die Scootergemeinschaft weiterhin eine der größten Europas. Und so waren alle Klassen gut vertreten. Gefahren und gewertet wurde jedoch nach dem landesspezifischen Reglement der EST sowie von 2race. Fairness und die Rücksicht auf den Anderen blieb nicht auf der Strecke und so gab es am ganzen Wochenende keine großen Unfälle.

Den Auftakt der Veranstaltung machte am Samstag um 20:30 Uhr das Langstreckenrennen. Insgesamt 15 Teams hatten starteten in diesem Rennen. Auch in Belgien dürfen die Teams hier mit mehreren Fahrzeugen antreten, was die meisten Teams wahr nahmen. Um 20:30Uhr hieß es dann endlich startfrei zum Le-Mans-Start. René Hansen eröffnete als Gast das Rennen mittels belgischer Flagge. Das 1,5 stündige Rennen musste jedoch nach wenigen Runden schon wieder abgebrochen werden. Der junge Luca Göttlicher vom Team RMU stürzte während eines Highsiders und blieb kurzzeitig regungslos auf der Strecke liegen. Gott sei Dank hatte er sich nicht ernstlich verletzt und konnte nach kurzer Erholung wieder stehen. Die Rennleitung entschied, das Rennen gänzlich neu zu starten. Das Team RMU bekam, als Verursacher des Rennabbruchs, 3 Strafrunden. Insgesamt war das Rennen sehr hektisch. Wenige Runden nach dem erneuten Start stürzte ein Fahrer spektakulär beim Ausfahren. Der Streckenposten verwechselte in der Hektik die gelbe mit der roten Flagge und brach daurch versehentlich das Rennen ab. Allerdings schwenkten nicht alle Streckenposten rot und so war die Verwirrung perfekt. Während einige Fahrer herausfuhren, blieben andere auf der Strecke und so wurde es schnell unruhig auf und neben der Strecke. Auch die Regeln bezüglich dem Fahren in der Boxengasse wurden ziemlich strapaziert. Erst kurz vor Ende des Rennens gab es hierfür Sanktionen durch die Rennleitung.

Am Ende des Tages blieben die Fahrer der EST chancenlos gegen die belgischen Fahrer mit Heimvorteil. Es gewann JRT Moto 2, vor PhilMan und JRT Moto 1. Team 69 hatte 9 Runden Rückstand und landete auf Platz 11.

Tageswertung: 1. Team 69 – 2. RMU Team Germany EST

Der Sonntag war ein wirklich anspruchsvoller Renntag. Der Zeitplan wies das Programm einer Zwei-Tages-Veranstaltung auf. Hinzu kam, dass es hier 7 Klassen gab. Anstatt der bei der European Scooter trophy üblichen 4. Nicht zu Letzt wegen der tadellosen Disziplin der Fahrer und der guten Organisation der Belgier klappte aber alles wie am schnürchen. Die unfallfreien Rennen waren ein Erfolgsgarant, dass der ambitionierte Zeitplan standhielt. Auch der Rennleiter Alois, der Samstag noch nicht dabei war, stellte sich als erfahrener Sportsmann heraus.

Klasse 1:

Die Startaufstellung der EST konnte René Richter für sich gewinnen, der hinter Kruber und Loibl das Feld anführte. Der Dreikampf in der Rookies-Klasse bestand aus Richter, Kruber und Dittmar. Kruber siegte am Start und führte das Feld an. Richter blieb dran und ließ Kruber nicht davonkommen. Dittmar arbeitete sich auf Platz drei vor und versuchte dem Duo am Hinterrad zu bleiben. Er hatte aber keine Chance mehr auf Platz 2. Richter nutze zur Mitte des Rennens die Chance und zog an Kruber vorbei und sicherte sich damit den Sieg, gefolgt von Dittmar.

Im zweiten Rennen machte es Richter besser und startete souverän. Bis zum letzten Drittel war es ein Zweikampf zwischen Stefanutto und Hering der für Spannung sorgte. Stefanutto konnte jedoch geschickt vorbeiziehen. Sascha Huskes sorgte durch doppelte Sturzeinlage für kurze Gelbphasen. Das letzte Drittel hatte es dann nochmal in sich. Dittmar klebte an Kruber dran und schaffte es in Runde 10 vorbei zu kommen. Heckel machte Hering das Leben schwer und schaffte kurz vor Ende den Positionswechsel. An der Spitze musste Richter den Vorsprung nur noch nach Hause fahren. Er verlor allerdings viel Zeit beim Überrunden, was leider auch den fehlenden Flaggen zuzuschreiben war. Dazu kam dann auch eine abflachende Leistung, sodass Dittmar extrem schnell aufholte. Er ahnte sein Chance und nutze seinen Vorteil. Am Ende sollte er sich mit einem Platz 2 begnügen, hätte nicht Kruber eine halbe Runde vor Schluss Richter auch noch überholt. Und so siegte Dittmar vor Kruber und Richter.

Tageswertung: 1. Dittmar – 2. Richter – 3. Kruber

Klasse 2

Pole Position für F. Berktold, der mit knapp 1 sec vor Goldenpfennig und Döß lag. Berktold raste vom Start an vorne weg. Goldenpfennig, Döß und Kückmann hinterher. Goldenpfennig musste in Runde 4 mit technischem Defekt passen. Kückmann fuhr früh auf Pos. 2 und konnte diese Position bis zum Schluss halten. Berktold hielt Kückmann jedoch in sicherem Abstand von sich fern und konnte sich so den ersten Platz sichern. Brüggeshemke kassierte dann im weiteren Verlauf noch Döß und landete auf Platz 3. Dahinter landeten Apostel und Kostrzewa.

Im zweiten Rennen lief es für Goldenpfennig wesentlich besser. Nachdem die roten Ampel erlosch, raste er vorne weg in die erste Kurve und behauptete sein Position, dahinter folgten Döß und Berktold. Kückmann wühlte sich wie beim ersten Rennen von ganz hinten durch das Fahrerfeld. Ab Runde 5 begann ein richtiger guter Fight zwischen Berktold und Goldenpfennig um die Spitze. Keiner der beiden ließ dem anderen eine Chance und sie kämpften auf der letzten Rille. Nachdem Berktold immer wieder versuchte an Goldenpfennig vorbeizukommen, sah dieser plötzlich in der 180° Kurve seine Möglichkeit. Er stach heftig in die Seite von Goldenpfennig. Beide hatten Mühe sich auf Ihren Scootern zu halten, konnten aber Stürze verhindern. Berktold, der bislang der Schnellste der Klasse 2 war, sollte das Rennen machen. Aber Goldenpfennig wurde stärker und stärker und hatte nach kurzer Zeit wieder den Rückstand aufgeholt. Berktold konnte durch den Druck von Goldenpfennig sein Rennen nicht fahren. Und so war es nur noch eine Frage der Zeit, bis sich Goldenpfennig eine Chance zum Überholen ausgemacht hatte. In Runde 10 war es dann so weit und er zog souverän und fair vorbei. Kückmann, der durch´s Feld pflügte konnte bis auf das Führungsduo aufschließen. Am Ende fehlten dann ein paar Runden, um nochmal anzugreifen. Der Verlierer des Rennens war Marc Döß. Dieser musste noch Schröder und Brüggeshemke vorbeiziehen lassen und kam nur auf Platz 6.

Tageswertung: 1. Berktold – 2.Kückmann – 3. Brüggeshemke

Klasse 3

Nachdem Rennen in Cheb wurde mit Spannung auf das Duell Lukas und Harder geschaut. Aus dem Zeittraining kam jedoch K. Pohl als bester Stammfahrer hervor, der sich neben Roufs und Delchevalerie den Platz in der ersten Reihe sicherte. Vom Verfolgerfeld konnte sich Roufs relativ schnell absetzen. Dahinter wurde es jedoch eng. Delchevalerie ließ nichts anbrennen vor von Donderen und Continaut. Im Spitzentrio der EST konnte sich Lukas durchsetzen, der mit einem 5ten Platz wichtige Punkte vor Pohl sammelte. Für Harder lief es schlechter. Der hatte, nach seinem Einschlag am Samstag, auch am Sonntag kein Glück und musste das erste Rennen in der zweiten Runde abbrechen.

Im zweiten Rennen lief es dann für Lukas noch besser. Er machte vom Start weg Plätze gut, während seine beiden Konkurrenten schwächelten. Pohl konnte das Tempo der Führungsriege nicht mitgehen. Harder kassierte Pohl auf der Gerade, stürzte aber kurz darauf. Auch für Pohl lief es nicht besser. Er wurde bis auf den 6ten Platz durchgereicht. Roufs fuhr an der Spitze eine Bestzeit nach der Anderen. Was er am Ende mit 50.189 sec in der 13ten Runde nochmal unterstrich. Lukas sicherte sich nach einem mehrere Runden andauernden Kampf den zweiten Platz. Van Donderen gab jedoch nicht auf und nahm Lukas ins Visier. Drei Runden dauerte der Kapmf. Lukas besonnen, ließ sich jedoch nicht zum Sturz hinreißen, sondern gab den zweiten Platz frei, um sich die wichtigen Punkte für die Meisterschaftswertung zu sichern. Für Harder reichte es am Ende nur für Platz 7.

Tageswertung: 1. Roufs – 2. Lukas – 3. Continaut

BMC

Achim Bär, der allein in der BMC Klasse fuhr, musst nur gegen den technischen Defekt kämpfen. Er startete, trotz einzelner Wertung, in der Klasse ProtoGP. So ganz allein auf der Piste wäre wohl weder für ihn noch für die Zuschaue spannend geworden. Die Überraschung beim Sieger in dieser Klasse blieb also aus:

Tageswertung: 1. A. Bähr

PitBike

Das Nachwuchstalent L. Göttlicher bewies eindrucksvoll, dass er aktuell der schnellste Mann in der Pitbike-Klasse ist. Nur der Belgier Bael Eric, aus der 85sm-Cup Klasse, war im direkten Vergleich schneller. Mit danach deutlichem Abstand folgten P. Fischer und J. Dammert. Arnaut schaffte es in Spa nur auf Platz 4.

Tageswertung: 1. L. Göttlicher – 2. P. Fischer – 3. J. Dammert

Am Ende der Veranstaltung stand eines Fest: Es war es ein gelungener Auftakt, die beiden Rennserien mit so unterschiedlichen Fahrerfeldern zusammenzuführen. Volle Rennklassen, spannende Fights, viel Abwechslung und ein internationaleres Fahrerfeld – was will man mehr. Umso mehr freuen wir uns, auf die Revanche am 02./03.09 in Liedolsheim. Zu dieser Veranstaltung wird die belgische Meisterschaft zu Gast bei der European Scooter Trophy sein. Viele Fahrer in Spa haben sich bereits mündlich angemeldet. Bevor es aber soweit ist, geht`s am 15.07/16.07 am Harz-Ring weiter mit dem 4. Lauf der EST.

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